top of page
AutorenbildScarlet Allen

Erdbeerbaum

Aktualisiert: 11. Okt. 2023

arbutus unedo


Standort: Wälder, Gebüsche und felsige Hänge, oft auf Kalkstein und Sandstein

Blütenfarbe: rosa, weiss

Hauptblütezeit: Frühherbst bis Spätwinter

Erntezeit: Frühherbst bis Spätwinter

Wuchs: 3-5 Meter hoch

Essbare Teile: Früchte roh oder gekocht

Andere Verwendung: Heilpflanze, Holzbearbeitung


In Son Selva vorkommende Pflanzen: 3




Bei einer kurzen Wanderung lernte ich meinen neuen Lieblingsbaum kennen: den Erdbeerbaum oder Madroño auf Spanisch. Die reifen, leuchtend orange-roten Früchte waren kaum zu übersehen und nach kurzer Recherche wagte ich es, die erste Baumerdbeere zu probieren. Sie erinnern in Geschmack und Konsistenz an Aprikosen. Das Fruchtfleisch ist weich, sehr süss und die raue Schale etwas gewöhnungsbedürftig. Es war der perfekte Snack für unsere Wanderung!



Arbutus unedo

Der westliche Erdbeerbaum (arbutus unedo) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und ein immergrüner Strauch oder Baum, welcher für den Mittelmeerraum typisch ist. Er wird zwischen 3 bis 5 meter hoch und blüht von Oktober bis Dezember. Die Früchte (von vorjähriger Blüte) sind zur selben Zeit erntereif.


Die Früchte des Erdbeerbaumes sind Beeren, welche einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimeter aufweisen. Optisch erinnern die Früchte an eine Erdbeere - daher kommt der Name der Pflanze.


Obwohl der Erdbeerbaum im Mittelmeerraum weit verbreitet ist, wird er wegen der kurzen Haltbarkeit der Früchte nur selten angebaut. Die Früchte können roh verzehrt oder zu Marmelade verarbeitet werden. In Portugal werden die Früchte zu einem klaren Schnaps namens Medronho destilliert, der typisch für die Region ist.


Im Rahmen der Permakultur ist der Erdbeerbaum vielseitig einsetzbar: Als Pionierpflanze, die auch auf armen Böden gut gedeiht, kann er in verschiedenen Situationen eingesetzt werden und dazu beitragen, geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen und mediterrane Wälder aufzuforsten. Die Blüten sind eine wichtige Nektar- und Pollenquelle für Bienen, während die Früchte auch den Vögeln als Nahrung dienen. Für mich sind jedoch drei weitere Eigenschaften des Baumes für mein Waldgartenprojekt von Interesse: Der Arbutus unedo ist salztolerant, feuerbeständig und verträgt einen hohen pH-Wert. Daher stand für mich fest: Der Erdbeerbaum wird eine der ersten Pflanzen sein, die ihren Weg auf mein Grundstück finden und damit den Grundstein für den Waldgarten legen.




Medizinische Verwendung


Alle Teile der Pflanze enthalten Ethylgallat, eine Substanz, die eine starke antibiotische Wirkung gegen Mykobakterien besitzt. Die Blätter, die Rinde und die Wurzel sind adstringierend und harntreibend. Sie wirken ausserdem antiseptisch auf die Nieren und werden daher zur Behandlung von Erkrankungen der Harnwege wie Blasenentzündungen und Harnröhrenentzündungen eingesetzt. Aufgrund ihrer adstringierenden Wirkung werden sie bei der Behandlung von Durchfall und Dysenterie eingesetzt, und wie viele andere adstringierende Pflanzen kann ein Gurgelmittel zur Behandlung von Halsschmerzen und -reizungen hergestellt werden. Die Blätter werden im Sommer geerntet und für die spätere Verwendung getrocknet.



Die Wanderung und Banyalbufar


Unsere Erdbeerbaumwanderung führte vom malerischen Ort Banyalbufar nach Port des Canonge, ca. 9 km entlang der Küste und wieder zurück. Im September 2020 gab es rund um Banyalbufar einen starken Sturm, bei dem zahlreiche Gebäude beschädigt und Bäume zerstört wurden. Daraufhin wurde die Region zum Katastrophengebiet erklärt. Die Folgen des Sturms sind noch heute deutlich zu sehen. Wo einst ein dichter Kiefernwald war, ist heute das Meer zu sehen. Aber in der Natur bedeutet Zerstörung immer, dass Platz für etwas Neues geschaffen wird. Die fehlenden Baumkronen der Kiefern ermöglichten es anderen Pflanzen, mehr Licht und Platz zu beanspruchen. Zum ersten Mal fielen mir die Steineichen und Erdbeerbäume auf, die nun von den Auswirkungen des Sturms profitieren und sich zunehmend im Wald etablieren.

Die Wanderung führt zu einem kleinen Kieselstrand und dann zum Fischerdorf Port des Canonge. Laut meinem Wanderführer ist es die Route mit der geringsten Steigung an der Westküste und daher auch für Faulenzer zu empfehlen.



6 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page